Fachexkursionen

Fachexkursionen des LvD

Unterricht findet am LvD nicht nur im Klassenraum statt. In unsere Lehrpläne sind zahlreiche Exkursionen eingebettet, mit denen wir die Erkenntnis umsetzen, dass sich bestimmte Dinge an anderen Lernorten besser verstehen lassen. Zweimal im Schuljahr findet der sogenannte MINT-Exkursionstag statt. Naturwissenschaftlich-technische Exkursionsziele stehen an diesen Tagen im Mittelpunkt: Dabei lernen unsere Schülerinnen und Schüler die Fernwärmeheizung Kempens ebenso kennen wie das Rohrdommelprojekt an den Krickenbecker Seen oder den Braunkohletagebau in Garzweiler.

Doch auch in anderen Fächern gibt es zahlreiche Exkursionen: Geschichtskurse fahren beispielsweise zum Haus der Geschichte nach Bonn oder zum Gestapohaus nach Köln, Lateinkurse zum Römisch-Germanischen Museum nach Köln oder in die Römerstadt Trier, die Französischkurse testen ihre Fremdsprachenkenntnisse bei einer Reise nach Lüttich.

Auf dieser Seite finden Sie einige Berichte von Fachexkursionen, die Ihnen beispielhaft vermitteln sollen, wie das „Lernen vor Ort“ bei uns funktioniert.

Sportfahrt

Schönes Zillertal

Eisiger Wind schlug uns entgegen, als wir die Haube des Sessellifts öffneten. Obwohl die Sonne schien, war es bitterkalt. Das Thermometer der Bergstation zeigte minus 24 Grad an…

Was hier wie der Anfang eines spannenden Thrillers oder Kriminalromans wirkt, wurde für die Schülerinnen und Schüler der Schneesportfahrt unserer 9. Klassen in der letzten Woche kurzzeitig zur Realität. Denn wir hatten uns nicht nur eine sehr volle Woche im Skigebiet ausgesucht (Die niederländischen Schulen befanden sich in den „Krokusferien“), sondern auch die kälteste. Dennoch konnten die widrigen Witterungsbedingungen unsere schneebegeisterten Schülerinnen und Schüler nicht aufhalten: Die Gesichter wurden mit Helm, Tüchern und Skibrille fast vollständig vermummt und ab ging es auf die Piste. Doch nun von Beginn an:

Am Freitagabend (23.2.) trafen wir uns um 20.15 Uhr zur Abfahrt ins Zillertal. An Bord des Busses waren 55 Schüler/innen, 6 Lehrkräfte (Frau Ditzen, Frau Häfele, Frau Krebber, Herr Peter, Herr Heuser und Herr Waerder) und zwei weitere fachkundige Begleiter (Vincent Waerder und Lars Mülders). Nach einer komplikationslosen Fahrt erreichten wir morgens zwischen 7 und 8 Uhr unser Ziel.

Nach Skiausleihe, Zimmerbelegung und Mittagessen trafen wir uns bereits am Nachmittag im Skigebiet und begannen mit den ersten Übungen. Die Gruppe bestand zu etwa 80 % aus Anfängern und so war unser Radius in den ersten Tagen recht eingeschränkt. Volle Lifte an den Anfängerhügeln brachten uns so manche Wartezeit. Doch schon nach zwei Tagen hatten sich „Pizzastück“, "Schneepflug“, Gewichtsverlagerung, Stockarbeit, „Auf und Nieder“ und Kurvenschwünge immer besser eingeprägt und wir konnten uns in die Sessellifte wagen, die uns schneller und höher auf die Berge brachten. Von da an wurde es für für die Schülerinnen und Schüler zum Genuss, in der imposanten Bergkulisse der Zillertaler Alpen - zum Teil bei strahlendem Sonnenschein - in sanften Schwüngen auf den Skiern oder dem Snowboard über die Piste zu gleiten.

Die enormen Lernfortschritte unserer „Schneehasen“ (So die Bezeichnung im beliebten Aufwärmprogramm von McFitty) waren täglich zu sehen. Den blauen folgten rote und den roten schwarze Pisten. Enorm war aber auch die Geduld der besseren Fahrer, wenn einmal jemand durch Sturz, Unwohlsein oder Ermüdung etwas weiter zurückblieb. Es war eine Selbstverständlichkeit, dass man ohne zu Murren wartete. Über eine solche aktiv gezeigte Sozialkompetenz unserer Schülerinnen und Schüler haben wir Lehrkräfte uns ganz besonders gefreut!

Nach dem Skifahren musste sich die Gruppe abends leider teilen: 18 Jungen waren im Gasthof „Zur Brücke“ in Kaltenbach untergebracht und mussten mit der Gondel ins Tal fahren, während die Mehrheit oben auf der Marendalm mitten im Skigebiet bleiben konnte. Doch trotz dieser räumlichen Trennung, die durch die hohe Zahl von Anmeldungen erforderlich geworden war, und trotz langen Wartens auf den Bus vor der Rückfahrt gab es für alle am Ende nur ein Fazit: „Schön wars!“

Benedikt Waerder

Informatik-Exkursion zum Forschungszentrum Jülich

Informatik EF in Jülich

Im Januar 2018 besuchte der Informatikkurs aus der Einführungsphase vom Herrn Reiners das Schülerlabor „Julab“ des Forschungszentrums Jülich. Einblicke in Simulationsrechnungen waren das Ziel. Nach einer mehr oder minder kurzen Einführung konnten die Schüler loslegen und mit der Programmiersprache VPython eine Simulation eines Federpendels erstellen. Überprüft wurde die Simulation anhand eines selbst durchgeführten Realexperiments. Nach der Videoanalyse des Experiments und dem Vergleich der realen mit den simulierten Messwerten war schnell klar, dass die Simulation noch optimiert werden musste. Aber auch dies meisterten die Schüler vor der Abschlussbesprechung, die noch weiterführende Ausblicke lieferte. Zwischendurch besichtigte man nach dem Mittagessen noch kurz den Supercomputer des Forschungszentrums.

 

 

Lateinexkursion nach Mainz

Mainz 2013

Horas non numero nisi serenas war neben der Sonnenuhr an der Mainzer Zitadelle zu lesen. Diesen Spruch wollen wir auch zum Motto unseres Berichts über die Abschlussfahrt der Latein-Grundkurse der E10 am 20. Juni 2013 nach Mogontiacum machen und unseren „menschenfreundlichen“ Busfahrer – wie Nero auf der Jupitersäule, die neben dem Dativius-Victor-Bogen als erstes Relikt der Mainzer Römerzeit auf unserem Programm stand – der damnatio memoriae anheim fallen lassen.

An der Jupitersäule entstanden dann mehrere gemeinsame Gruppenfotos der Lateinkurse von Frau Wiegand und Frau John, die von Frau Hardt auf der Fahrt begleitet wurden. Anschließend ging es zum Gutenberg-Museum, wo wir in die beeindruckende Technik und Erfindung Gutenbergs mit der an eine Weinkelter erinnernden Druckerpresse eingeführt wurden.

Pünktlich zur Mittagspause strahlte der Himmel, so dass wir diese in mediterraner Atmosphäre optimal nutzen konnten. Anschließend stiegen wir in die fensterlosen heiligen Hallen der Eingeweihten des Isis- und Magna Mater-Kultes in der Römerpassage hinab. Hier konnte sich jeder selbständig ein Bild über den im Unterricht besprochenen Kult machen und sich u.a. an den auch multimedial in Erscheinung tretenden Zauberpuppen und Fluchtäfelchen erfreuen, bevor es per pedes durch Hügel oder sogar Berge – wie es je nach Wandervermögen dem einzelnen erschien – zur Stephanskirche ging. Hier konnte die Vorhut im Schatten der Bäume Abkühlung suchen und geraume Zeit ruhend auf den Rest der Truppe warten, die einen Teilnehmer hatte, dessen gelbes T-Shirt durch die schweißtreibende Anstrengung nach eigenen Angaben anschließend weiß gebleicht war. Dann wurden gemeinsam die berühmten Chagallfenster betrachtet und der gotische Kreuzgang bewundert.

Im Anschluss daran stand der monumentale Drususstein auf der Mainzer Zitadelle auf dem Programm, von wo aus wir eine tolle Aussicht auf Aurea Moguntia hatten. Weiter liefen wir zum Südbahnhof, wo sich das Theatrum Mongontiacensium befindet, was sich durch den Zaun am hintersten Bahnsteig als größtes Bühnentheater nördlich der Alpen auf den ersten Blick nicht erkennen ließ. Aber errare humanum est. Das Theater, bei dem ad hoc ein unüberhörbarer Männerchor auftrat, fand dafür im Bus statt und stärkte die Gruppengemeinschaft, so dass sich die Fahrt nicht nur in kultureller Hinsicht gelohnt hat.

Andrea Wiegand (Latein GK)