Experten in der Schule

Experten im LvD

Offener Unterricht bedeutet einerseits, dass Schülerinnen und Schüler an außerschulischen Lernorten lernen können. Andererseits eröffnet man ihnen aber auch besondere Lernmöglichkeiten, wenn man Experten mit ihrem Wissen und ihrer Begeisterung für ihre Sache in die Schule holt. Dies geschieht an unserer Schule regelmäßig. Ob es sich nun um Aids-Aufklärung, um Berufsberatung oder um Flüchtlingserfahrungen handelt: Ein authentischer Erfahrungsbericht wirkt anders als die Worte der Lehrkraft.

Auf dieser Seite können Sie einige Beispiele solcher Expertenbesuche lesen.  

Jüdische Nachbarn - eine Wanderausstellung

Der 21. Dezember 2021. Im Raum 109 des Hauptgebäudes findet eine Ausstellung zum Thema „Jüdische Nachbarn“ für die Klassen der Stufe 9 statt. Vierzehn großflächige und aufwändig gestaltete Schaubilder sind ausgestellt. Der Untertitel der Ausstellung lautet: „Ein biografiegeleitetes Projekt zum jüdischen Leben auf dem Land und in der Stadt“ im Kaiserreich und in der Weimarer Republik im Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalen. Es zeigt das Alltagsleben jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger in jener Zeit, das durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 abrupt endete. Es handelt sich um eine Wanderausstellung der Bezirksregierungen in NRW und des Humberghauses in Dingden in Westfalen. Schulleiter Benedikt Waerder hatte sie an das LvD geholt.

Die drei Klassen der Stufe 9 beschäftigen sich jeweils in einer Doppelstunde in arbeitsteiligen Workshops mit den Postern samt den Begleitmaterialien und präsentieren die Ergebnisse ihrer Gruppenarbeiten. Anhand der ausgestellten Lebensläufe erläutern sie, wie jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger vor 1933 Teil der bürgerlichen Gesellschaft waren, zum Beispiel die Familie Humberg aus Dingden. Die Eltern waren Viehhändler, führten eine Metzgerei und ein Textilgeschäft. Die Familie war in der Dorfgemeinschaft fest verankert. Ihr „Jüdisch sein“ spielte im Alltag allenfalls eine nachgeordnete Rolle. Der Vater war Teilnehmer im Ersten Weltkrieg, wurde verwundet und erhielt als Auszeichnung für „Tapferkeit vor dem Feinde“ das „Eiserne Kreuz 2. Klasse“.

Für Pia Bernert aus der Klasse 9b ist die Familie Humberg ein Beispiel dafür, wie einträchtig, friedlich und konfliktfrei Gemeinschaft in einem Dorf gelebt wurde. Durch den Besuch der Ausstellung erweitert sich für die Schülerinnen und Schüler das Bild jüdischen Lebens im 20. Jahrhundert. „Die lokalen Bezüge machen deutlich, wie sehr jüdisches Leben Teil der Gemeinschaft vor 1933 war“, meint beispielsweise Lasse Linder aus der 9b.

Die Ausstellung zeigt in einem weiteren Schritt, wie sich nach dem Zweiten Weltkrieg jüdisches Leben in Deutschland wieder langsam entwickelte. Lebten 1950 nur rund 15000 Juden in Deutschland, so sind es heute etwa 200000. Ein weiteres Ziel der Ausstellung ist es, junge Menschen für Probleme und Gefahren des Antisemitismus in Vergangenheit und Gegenwart zu sensibilisieren.

Die Wanderausstellung entstand auf Anregung des Humberghauses in Dingden zusammen mit dem NRW-Schulministerium, mit Historikern, dem Netzwerk Erziehung nach Auschwitz und dem German Desk in Yad Vashem. Für die Schülerschaft der Stufe 9 war der Besuch der Ausstellung eine gelungene Sache, gerade weil in schwierigen Corona-Zeiten eine Ausstellung in die Schule kam.

Heinrich Klümpen

Wenn die Flüchtlingskrise ein Gesicht bekommt...

Am 1. Oktober 2015 erschien in der WZ ein Bericht über den Besuch des Syrers Baara Darwish am LvD, der von seiner Flucht aus Syrien berichtete. Lesen Sie den Artikel als PDF.

Romdeutsch – Warum wir alle Lateinisch sprechen, ohne es zu wissen

Prof. Dr. Karl Wilhelm Weeber

Am Donnerstag, dem 5. Februar 2015, um 19.00 Uhr war der bekannte klassische Philologe und Althistoriker Prof. Karl-Wilhelm Weeber zu Gast am Luise-von-Duesberg-Gymnasium. In einem Gastvortrag in der Aula beschäftigte Weeber sich mit der Frage warum wir alle Lateinisch sprechen, ohne es zu wissen. Ermöglicht wurde der Vortrag durch die Unterstützung des Ernst Klett Verlages.

Latein und gute Laune – das passt zusammen. Zugegeben, eine etwas kühne These. Aber zumindest ist die „Laune“ lateinischen Ursprungs. Dahinter steckt luna, der „Mond“; der hat ja bekanntlich Einfluss auf unser Gemüt. „Laune“ ist ein Lehnwort, sozusagen ein Sprach-Migrant, der sich ganz schnell seiner neuen Umgebung angepasst hat. Der Vortrag stellte zahlreiche dieser Sprach-Migranten vor – und vermittelte ein paar launige Aha-Erlebnisse.