Luise (damals Louise) Caroline Sophie Johanna von Duesberg wurde am 10. September 1833 in Berlin geboren. Sie war das siebte Kind von Gerhard Franz Xaver Duesberg, der zuletzt Oberpräsident der preußischen Provinz Westfalen war und für seine Verdienste 1840 in den Adelsstand erhoben wurde. Die Familie stammte aus Borken in Westfalen.
Luise wurde am 28.08.1856 in die Ursulinen-Congregation von Calvarienberg bei Ahrweiler als Schwester M. Hilaria aufgenommen. Sie besaß die Befähigung als Lehrerin zum Elementar- und Höheren Unterricht und war von 1860 bis Anfang des Jahres 1867 Noviziatsleiterin. Auf Bitten Kempener Bürger und durch Vermittlung des Kempener Pfarrers Boes errichtete die Ordenscongregation in Kempen eine Zweigniederlassung behufs Einrichtung einer höheren Töchterschule. Luise wurde nach einer Befähigungsprüfung zur Schulleiterin die Leitung der Schule und der Ordensniederlassung übertragen. Sie versah beide Ämter von 1867 bis 1869 und von 1873 bis 1875.
Unter Luises Leitung unterrichteten die Ordensschwestern nicht nur in der Höheren Töchterschule, die sich zunehmender Beliebtheit erfreute, sondern auch in der von ihnen eingerichteten Abendschule und in der staatlichen Elementarschule. Zu ihrer „segensreichen Tätigkeit“ gehörte auch eine Näh- und Strickschule für arme Mädchen und die Betreuung von Kindern in einer Bewahrschule. Damit erfüllten die Ordensschwestern vorbildlich den Auftrag der Ordensgründerin Angela von Merici, sich besonders der Mädchenbildung zu widmen und ihre Kraft den sozial schwachen Kindern und Jugendlichen zu geben.
Die Tätigkeit des Ordens stand in Kempen in hohem Ansehen, so dass bald mit dem Bau eines eigenen Klosters begonnen werden konnte. Es wurde Ende 1869 an der Mülhauserstraße (1988 abgerissen) bezogen und beherbergte neben der Schule auch ein Mädchenpensionat.
Trotz heftigen Protestes der Kempener Bürgerschaft mussten die Ursulinen 1875 im Kulturkampf Schule und Kloster schließen und Kempen verlassen. Mutter Hilaria übernahm noch im September 1875 die Leitung des neuen Ursulinen-Klosters Ste. Angèle in Heusy les Verviers in Belgien.
Nach vielen Jahren als Ordensoberin auch in einem anderen Kloster in Belgien verbrachte Luise von Duesberg ihren Lebensabend im Ursulinenkloster in Boppard/Rhein. Sie starb dort am 19. Dezember 1904.
Text: Dr. H. Grießmann, ehemaliger Schulleiter