„Die Bühne scheint mir der Treffpunkt von Kunst und Leben zu sein.“ (Oscar Wilde)
Die Theaterbühne ist ein faszinierender Ort: Menschen verwandeln sich, schlüpfen in eine Rolle, erzählte Geschichte wird lebendig, uralte Themen werden immer wieder in neues Gewand gekleidet … Für manchen sind es Bretter, die die Welt bedeuten …
Auch für unsere Schülerinnen und Schüler bedeutet die Bühne sehr viel! Bereits in der Klasse 5 bieten wir eine Theater-AG an und auch in späteren Phasen der Schülerlaufbahn gibt es zahlreiche Möglichkeiten, aktiv oder als Zuschauer das Theater zu erleben:
Unsere diesjährige Chorfahrt hat unseren Mittel- und Oberstufenchor auf einen weiten Weg gebracht – von Kempen nach Bayern und Tschechien! Trotz angespannter Verkehrslage nach dem plötzlichen Wintereinbruch bestiegen 79 SchülerInnen und vier Lehrkräfte gut gelaunt die beiden Reisebusse. In Nürnberg, unserer ersten Station, war eigentlich 16.30h ein gemeinsamer Flashmob mit unserem befreundeten Chor aus Fulda in einem Einkaufszentrum geplant. Der musste aber leider ausfallen, da wir nach mehreren Staus erst 18h in Nürnberg eintrafen. Mit einem abendlichen Stadtrundgang endete dieser Tag. Weiter ging es am nächsten Morgen nach Neunburg vorm Wald! Dort fand anlässlich der Jubiläumsfeier des Ortenburg-Gymnasiums ein Chortreffen von 7 Chören statt, zu dem auch wir eingeladen waren. Es haben Menschen aus jeder Generation dabei mitgesungen, wir hatten eine wirklich tolle Zeit und haben Bekanntschaften gemacht, auf die wir sonst niemals gestoßen wären! Vor Ort waren u.a. der Schulchor aus Oberviechtach (die Veranstalter), ein Seniorenchor aus Neunburg und der Chor der Rabanus-Maurus-Schule in Fulda. Unser Chor hat Klassiker wie „Lean on me“ von Bill Withers oder "Money, Money, Money" und "Thank you for the Music" von ABBA gesungen. Zum Ende des Programms sind alle sieben Chöre (über 300 Sängerinnen und Sänger) zusammen auf die Bühne gekommen und haben gemeinsam „You’re the Voice“ und „Gute Nacht Freunde“ gesungen. Eine einmalige Erfahrung: so viele fremde Stimmen und dieselben Lieder, die wir alle fleißig zuhause geprobt hatten!
Am Samstag ging es für uns weiter nach Prag, wo wir vom Chor des Gymnazium Prazacka willkommen geheißen wurden, der sich bereit erklärt hatte, uns bei diesem musikalischen Abenteuer zu begleiten. Nach einer ersten Probe und einem gemeinsamen Mittagessen wurden wir von Mitgliedern des tschechischen Chores in einer sehr spannenden Tour durch die Stadt geführt. Am Abend stand ein Flashmob im Hauptbahnhof von Prag (tolle Akustik!) auf dem Programm. Viele Leute blieben mit glücklichen Gesichtern stehen, um uns singen zu hören.
Am Sonntag hatten wir sogar zwei Auftritte: Am Vormittag haben wir eine Messe der deutschen Gemeinde Prag in der wunderschönen, aber sehr kalten Barockkirche St. Johannes Nepomuk musikalisch begleitet. Dabei sang u.a. Frau Stoschek von der Orgelempore die berühmte Arie „Lascia ch’io pianga“ von Georg Friedrich Händel, begleitet von Orgel und Cello.
Nachdem wir im berühmten Restaurant U Fleku wieder aufgetaut sind und dabei ein kräftiges Mittagessen zu böhmischer Livemusik gegessen haben, gingen wir zu Fuß weiter zum Tschechischen Museum für Musik, in dem wir uns nach einem Rundgang durch die Ausstellungsräume (man konnte viele Instrumente ausprobieren) wieder mit dem tschechischen Chor getroffen haben, um für das gemeinsame Konzert zu proben. Dieser Auftritt fand dann abends im Konzertsaal des Museums statt, den unsere Freunde aus Prag extra für diesen Anlass gemietet hatten. Beide Chöre sangen Stücke aus ihrem Repertoire und beendeten das Konzert gemeinsam mit „Thank you for the Music“.
Wir haben diese spannende Reise mit einer sehr lustigen und schläfrigen Busfahrt beendet, aber obwohl wir so erschöpft waren, konnte sich jeder darauf einigen, dass das eine der besten Fahrten war, die wir jemals erlebt haben!
Bericht: Rose Al Areedi (Q2)
Der 14. Juni 2022. Ein sommerlicher und heiterer Tag kurz vor Schuljahrsende. Ein Ausstellungsmobil
der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) besucht das LvD. Auf dem Schulhof ist
es zu besichtigen. Es lädt die Schülerinnen und Schüler unter dem Motto „gemeinsam stärker“ ein, in
die Welt der Vereinten Nationen einzutauchen und sich mit deren Arbeit vertraut zu machen.
Das zentrale Element der Wanderausstellung ist ein Ausstellungsmobil, das der Schülerschaft einen
interaktiven Ausstellungsraum anbietet. Rund um das Mobil gibt es bunte Sitzgelegenheiten, Flaggen
und einen Pavillon. Die Schüler werden animiert, sich mit der Arbeit der UNO kritisch
auseinanderzusetzen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Für die Schülerschaft und die
Lehrkräfte des LvD eine willkommene Ergänzung zum Geschichts-, Politik- und Erdkundeunterricht.
Ein Angebot, das sie gerne wahrnehmen.
Das Farbkonzept der Ausstellung ist durch die Farben rot-blau-gelb geprägt. Die Farben sollen die
Gäste dazu ermuntern, die Arbeit der UNO aus verschiedenen Blickwinkeln kennenzulernen und zu
würdigen. Die Schülerinnen und Schüler folgen bereitwillig der Einladung, sich für eine Brille mit
einem von drei Farbfiltern zu entscheiden. Mit Hilfe der Brillen sehen die Schülerinnen und Schüler
sowie Lehrkräfte - je nach Perspektive - verschiedene Orte, Personen und wichtige historische
Ereignisse der Vereinten Nationen. Aktuelle Ereignisse inklusive. Das macht die Sache besonders
spannend.
Die Schüler sind von der interaktiven Ausstellung angetan. So findet etwa Lukas Gall aus der EF die
optische Aufmachung sowie die spielerischen Mitmachangebote besonders gelungen. Ein Steckspiel
fordert zum Beispiel die Schüler heraus, eine stabile Struktur aus kleinen Steinen zu bauen, die ein
Fundament sein sollen, um den globalen Herausforderungen wie Friedenssicherung und Klimawandel
gerecht zu werden. Eine knifflige Angelegenheit, die viel Fingerspitzengefühl erfordert. Im Angebot
sind auch aufwändig gestaltete Broschüren und zwei Kurzfilme, die für die Arbeit und den Einsatz der
Vereinten Nationen werben. Sophie Volmer aus der EF meint: „So wird die Arbeit der Vereinten
Nationen besonders anschaulich gemacht.“
Die Resonanz auf die Wanderausstellung ist positiv. Schulleiter Benedikt Waerder hatte sie an das
LvD geholt.
Heinrich Klümpen
Ein grauer Vormittag im November 2021. In der LvD-Aula haben sich rund 90 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 unter Corona-konformen Bedingungen eingefunden, um einer Lesung des preisgekrönten Autors Alwin Meyer zu lauschen, der das Buch „Vergiss Deinen Namen nicht: Die Kinder von Auschwitz“ geschrieben hat. Mit eindringlichen Worten und fester Stimme liest er aus seinem Buch und erzählt von seinen Begegnungen mit Überlebenden. Er ergänzt seinen Vortrag mit eigenen und gesammelten Fotographien der Interviewpartner, macht auf diese Weise seine Autorenlesung anschaulich.
In der Aula ist es mucksmäuschenstill. Man kann Stecknadeln fallen hören, so sehr zieht Alwin Meyer seine Zuhörer in seinen Bann. Er berichtet, wie schwierig die Bedingungen gewesen seien, unter denen er seit Beginn der siebziger Jahre für sein Buch recherchiert habe, wie schwierig es für ihn gewesen sei, überhaupt Interviewpartner für sein Buchprojekt zu finden. Nur 20 seien überhaupt in der Lage gewesen, über ihre traumatischen Erlebnisse im Konzentrationslager Auschwitz zu sprechen. Meyer erläutert den historischen Hintergrund unter anderem mit dem Hinweis, dass über 230000 Kinder nach Auschwitz verschleppt worden waren, aber nur 750 von ihnen 1945 von der Roten Armee befreit worden waren.
Meyer wendet sich der Frage zu: Wie leben nach Auschwitz? Die Kinder hätten langsam lernen müssen, in den Jahren nach dem schrecklichen Krieg das Leben aus einer anderen Perspektive als der des Todeslagers zu sehen. Sie mussten lernen, nicht nur körperlich sondern auch seelisch zu überleben. Meyer: „Viele der Kinder haben zum ersten Mal über ihr Schicksal gesprochen, weil ich der erste war, der sie danach gefragt hat.“ Sie hätten ihre Sprache erst wiederfinden und sich ihren Weg zurück in das Leben mühevoll erkämpfen müssen. Ein Prozess, der viele Jahrzehnte gedauert habe. Meyer berichtet, dass er in über 30 Ländern recherchiert habe in einem Zeitraum von über 40 Jahren. Er fragte nach, hörte zu – getragen von dem Vertrauen derer, die sich ihm gegenüber öffnen konnten.
Für die Schülerinnen und Schüler sei der Vortrag eindringlich und eindrucksvoll gewesen, so Dilara Yilmaz aus der Klasse 9b. Ihr Mitschüler Bastian Schmitz fügt hinzu: „Die Autorenlesung war eine wichtige Ergänzung zum Geschichtsunterricht, weil Herr Meyer so anschaulich über persönliche Schicksale gesprochen hat.“ Geschichte sei lebendig geworden.
Im Anschluss an die Lesung wiederholte Alwin Meyer seinen Vortrag vor rund 60 Schülerinnen und Schülern der Stufe 10. Auch hier war das Echo in der Schülerschaft sehr positiv.
Heinrich Klümpen
Ein milder Nachmittag in der Adventszeit 2019. Rund 50 Schüler der Q2 haben sich am LvD im Raum
E-04 versammelt, um einem Vortrag über die Arbeit von Schriftstellern zu lauschen. Als Gast referiert
der Autor Dietmar Damwerth aus Münster, der zugleich auch Geschäftsführer des NRW-
Schriftstellerverbandes ist. Anlass der Veranstaltung ist der 50. Jahrestag der Gründung des
Bundesverbandes deutscher Schriftsteller.
Der Referent hat aus Gründen der Anschaulichkeit zeitgenössische Materialien mitgebracht wie zum
Beispiel Plakate und ausgewählte Tonbandaufnahmen von dem Kongress, der 1969 in Stuttgart den
Bundesverband gründete. Neu ist für die meisten Schüler, dass Heinrich Böll mit seiner Rede „Das
Ende der Bescheidenheit“ Autoren dazu aufrief, endlich selbstbewusst ihre beruflichen Interessen in
dem neuen Verband zu artikulieren. Das war aus der Sicht Bölls vor 1969 in den regionalen
Verbänden viel zu wenig geschehen. Damwerth:“Es ging unter anderem um Vergütungen von
Autoren. Es ging aber auch um wirksamen Rechtsschutz bei juristischen Auseinandersetzungen bei
der Frage nach der Urheberschaft von Publikationen. Es ging damals um die Zukunft des ganzen
Berufsstandes.“
In der regen Aussprache mit dem Referenten konnten die Schüler auch die Fragen einbringen, die sie
zuvor im Unterricht erarbeitet hatten. Leya Rodrigues wollte zum Beispiel wissen, ob sich der Beruf
als Autor finanziell überhaupt lohne. Damwerth erklärte:“Das hängt sicher auch von der Art der
Veröffentlichungen ab. Wer als Autor eine Nische im Markt findet, der wird sich dort auch
behaupten.“ Wer Auftragsarbeiten im Bereich Sachbuch mache, könne auch angemessen Geld
verdienen. Constantin Hübner fragte, wie der Verband mit Problemen umgehe, die durch illegales
Kopieren und Downloaden entstünden. Damwerth erläuterte, dass es in diesem Bereich immer
rechtliche Grauzonen geben werde, dass Autoren aber durch die Verwertungsgesellschaft Wort
wenigstens zum Teil finanziell entlastet würden.
Neu war für die Zuhörer auch die Information, dass sich der Verband um die Belange geflüchteter
Autoren in heutiger Zeit einsetzt. „Hier ist der Verband eine wichtige Anlaufstelle, um sie zu beraten
und zu unterstützen“, legte Damwerth dar. Schließlich führte er aus, dass der Verband durch
Literaturwettbewerbe und Schreibwerkstätten in den Schulen gezielt Nachwuchsarbeit betreibt, um
die Freude junger Leute am Schreiben aktiv zu fördern.
Die Schüler bewerteten die Veranstaltung positiv. Stellvertretend für ihre Mitschüler meinte Kyra
Thomas, dass der Gastvortrag sie zum Nachdenken angeregt habe. Dietmar Damwerth wiederum
lobte die gute Vorbereitung der Schüler auf seinen Vortrag.
Heinrich Klümpen
(Bericht von Maria Steinbeck und Anasthasia Pfeiffer)
Gutgelaunt und mit viel Motivation starteten wir am Freitagnachmittag mit dem Bus in Richtung Fulda. Auf der Fahrt wurde viel gesungen, gelacht und erzählt. Aber auch das "Mörderspiel" durfte nicht fehlen. So waren schon - bevor wir gegen 19:00 Uhr in der Jugendherberge Fulda eintrafen - die ersten Personen ausgeschaltet. Nachdem wir schnell unsere Zimmer bezogen hatten, ging es direkt zum Abendessen und anschließend probten wir nochmal ein bisschen für das
Konzert am nächsten Tag. Der restliche Abend wurde bei geselligem Zusammensein in der Jugendherberge verbracht, einige nahmen auch einen Fußmarsch von etwa drei Kilometern auf sich, um schon mal die Stadt zu erkunden. Zwar war um 22:00 Uhr Nachtruhe, aber wie man uns kennt, wurde daraus 23:00 Uhr.
Am nächsten Morgen fuhren wir gut gelaunt nach dem Frühstück um 8:30 Uhr in Richtung Rabanus-Maurus-Schule. Dort trafen wir auf unseren Partnerchor und probten das erste Mal die gemeinsamen Stücke zusammen. Dabei durchmischten wir beide Chöre, um einander besser kennenzulernen. Anschließend liefen wir alle zusammen zum Fuldaer Dom, um dort unsere Taizélieder zu singen. Danach gingen wir zum Bahnhof und überraschten die Reisenden mit unserem Flashmob „Thank You for the Music“. Die Fuldaer organisierten für uns auch ein Mittagessen in der Mensa eines nahegelegenen Mädchengymnasiums, welches wir mit ihnen zusammen genossen. Um die Zeit zwischen dem Mittagessen und der anschließenden Stadtführung zu überbrücken, sangen wir lautstark unsere gut einstudierten Weihnachtslieder und es wurde Karten gespielt. Die Stadtführung übernahm freundlicher Weise ein Geschichtslehrer der Rabanus-Maurus-Schule. Er zeigte uns die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Fuldas, wie zum Beispiel den Dom, und erklärte uns die geschichtlichen Hintergründe. So lernten wir viel über die Stadtgeschichte Fuldas. Die Führung endete an der Alten Universität, in deren Aula das anschließende Konzert stattfinden sollte.
Nach dem Einsingen ging es um 17:00 Uhr los. Der Saal war randvoll. Den Anfang machten die Fuldaer Chöre und anschließend zeigten auch wir unser Können. Als Abschluss gaben wir zusammen mit den Fuldaern unser Bestes und sangen voller Freude die gemeinsamen Stücke. Dafür erhielten wir viel Applaus und nur positive Rückmeldungen. Doch der Austausch ging noch weiter. Die Fuldaer hatten für uns ein gemeinsames Grillen an der Schule organisiert und so hatten wir nochmal die Möglichkeit weitere Kontakte zu knüpfen und die ein oder andere Nummer auszutauschen. Aber natürlich wurde auch noch gesungen, bevor der Bus uns um 21:00 Uhr abholte, um uns wieder in die Jugendherberge zu fahren. So hieß es Abschiednehmen von unserem Partnerchor, aber wie uns die Chorleiter sagten, sollte dies nicht der letzte
Austausch gewesen sein. Aber der Abend war noch nicht zu Ende und so wurde in der Jugendherberge noch Essen bestellt und Werwolf gespielt, bevor es nach einem anstrengenden, aber auch schönen und lustigen Tag ins Bett ging.
Sonntagmorgen brachen wir schon um 8:30 Uhr mit dem Bus Richtung Heimat auf, um möglichst vor dem Sturmtief Sabine da zu sein. Trotzdem hatten wir gute Laune, da wir am Morgen erfahren hatten, dass wir Montag aufgrund der Sturmwarnung nicht in die Schule müssen. Während der Busfahrt war es sehr ruhig, es schien als ob der ganze Bus schlief.
Gegen 13:30 Uhr kamen wir dann wieder in Kempen an, alle waren immer noch sehr müde, aber trotzdem war auch etwas Wehmut dabei, da es ein schönes Wochenende war.
Unter dem Motto “Sound of Silence” und in Anlehnung an das gleichnamige Folk-Rock Lied aus den 1960er Jahren präsentierte der Kulturpunkt des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums an drei Abenden (vom 20.bis zu 22.02.2019) Lesungen, Tanzdarbietungen, Musikstücke, Video-Sequenzen und Sketche. Über 600 Leute besuchten die drei Veranstaltungen und ließen sich vom “Klang der Stille” anstecken und begeisterten sich für die Vielfalt des kulturellen Programms der LvD-Schülerschaft.
Unter Federführung der Lehrkräfte Anja Spättmann, Susanne Hammel und Thorsten Terschlüsen hatte die Schule ein hochkarätiges und abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt, an dem Dutzende von Schülern auf und hinter der Bühne beteiligt waren und das Publikum bestens unterhielten.
Am Anfang stand die Vorstellung des Liedtextes von “Sound of Silence”, das der legendäre Paul Simon 1964 geschrieben hatte. Wie ein roter Faden zog sich der “Klang der Stille” durch das Programm bis zum großen Finale, als der Mittelstufenchor, die Voice Company und die Big Band das Lied abschließend gemeinsam darboten.
Das Programm war reich an Höhepunkten. Die Voice Company führte beispielsweise das unorthodoxe Musikstück 4:33 von John Cage auf, das stets lautlos präsentiert wird und das Publikum zum Nachdenken über Musik und Stille brachte. Als Kontrapunkt spielte die Voice Company unter der Leitung von Stefan Lindner dann stimmgewaltig “Thank you for the Music” von ABBA.
Ein unerwarteter und ungewöhnlicher Programmpunkt war ein Graffiti, das die Oberstufenschüler Carla Hoffmann, Leon Derber und Tom Neugebauer innerhalb kürzester Zeit und auf perfekte Weise auf eine Leinwand sprühten. Für Lacher und Nachdenklichkeit sorgte Q1 Schüler Rasmus Bjorn, der als “Tronald Drump” den US-Präsidenten aufs Korn nahm, indem er Worthülsen absonderte und damit großen Beifall erntete. Maximilian Wolters spielte den Sketch des Kabarettisten Dieter Hildebrandt nach, in dem er Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl parodierte. Er bot das Gedicht “Der Mond ist aufgegangen” von Matthias Claudius dar, baute geschickt nichtssagende Politiker-Phrasen ein und enttarnte sie auf diese Weise.
Viel Beifall fand auch das “Schattentheater”, das die Mittelstufenschüler Michelle Wulff, Luisa Platt, Noah Hoefels, Niklas Luchs und Lars Lunau gekonnt spielten. Großen Applaus erhielten auch die Flamenco-Tänzerinnen aus den Klassen 8b und 8c, die in farbenfrohen Kostümen mit viel Temperament den Funken auf das Publikum überspringen ließen.
Nicht zuletzt verdiente sich das Team der Licht- und Tontechnik bestehend aus Nils Welters, Henk Wellnitz, Daniel und Maurice Kok große Anerkennung beim Publikum, weil sie durch ihren engagierten Einsatz die LvD-Kulturabende maßgeblich ermöglicht hatten.
Heinrich Klümpen
Fotos zur Veranstaltung sind in der Galerie zu finden.
Am 4. Mai 2018 konnten die Schülerinnen der 9. Klassen des Lvd und des Thomaeums eine ganz besondere Lesung erleben. Der Münchner Journalist Tim Pröse las aus seinem Buch "Jahrhundertzeugen - Die Botschaft der letzten Helden gegen Hitler. 18 Begegnungen", in dem er Gespräche mit Zeitzeugen der Nazidiktatur verarbeitet hat. Sehr eindrucksvoll war dabei, dass er seine Lesung immer wieder unterbrach, um persönliche Eindrücke zu schildern, die er im Gespräch oder bei Reisen gewonnen hatte. So herrschte konzentrierte Stille im Saal, als er von seinen Begegnungen mit Inge Scholl oder dem Auschwittz-Überlebenden Yehuda Bacon berichtete. Mit viel Gespür für die Situation unserer Jugendlichen berichtete und erläuterte er und verstand es hervorragend, die Zuhörer zu bannen.
Ein bewegender und wirksamer Vormittag!